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Mit dem Online-Geschäftsbericht 2015 schlägt die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) einen neuen Kurs im Reporting ein. Die digitalen Berichtsformate stehen erstmals im Mittelpunkt der Publikationsstrategie. In der Folge heißt das: Inhalte werden primär für die Darstellung und Nutzung am Bildschirm ausgerichtet.
Als Agentur begleitete nexxar die Konzeption und Umsetzung des kombinierten Geschäfts- und Nachhaltigkeitsberichts von Beginn an und stellte auch die Weichen für einen neuen Prozess: Durch den Online-First-Ansatz nutzt die HHLA mittlerweile die Vorteile des Multi-Channel-Publishings und generiert Online-Version, PDF und Print-Bericht aus einer Datenquelle.
Neues Konzept
Für den digitalen Bericht wurde ein komplett neues gestalterisches und funktionales Konzept entwickelt, das nicht auf der Corporate Website aufbaut. Dabei sollte zum einen die Unternehmensidentität des Hafenlogistikkonzerns visuell möglichst klar transportiert werden. Zum anderen wurde nach der Maxime „Think digital“ in der Konzeptionsphase auf eine bestmögliche Darstellung und Nutzbarkeit sämtlicher Inhalte auf Bildschirmen geachtet – vom Smartphone bis hin zum Full-HD-Monitor. Hierbei wurden gezielt Standards der Inhaltsaufbereitung im Web befolgt – klare Text-Strukturen durch hierarchische Überschriften, viel Weißraum, lesefreundliche Schriftgrößen mit ausreichend Zeilenabstand oder auch die Verwendung von Struktur- und Darstellungselementen wie Listen, Diagrammen und Grafiken für eine schnelle Erfassbarkeit der Inhalte. In puncto Usability wurde zudem auf durchdachte Navigationslösungen für Desktop und mobile Endgeräte, die thematische Verknüpfung von Inhalten und eine klare Berichtsstruktur geachtet.
Interaktiver Einstieg
Ein Highlight des Berichts finden Nutzer direkt auf der Startseite: Das interaktive Rad fungiert gleichermaßen als Überblicks- sowie als Einstiegselement in den Online-Bericht. Stakeholder erhalten Informationen über wesentliche Entwicklungen in den Segmenten und Handlungsfeldern der HHLA, während thematisch passende Links die Nutzer in den Bericht lenken, wo sie weiterführende Informationen finden. Die wechselnden vollflächigen Fotowelten im Hintergrund schaffen gleichzeitig eine unmittelbare Assoziation zur maritimen Industrie – die HHLA setzt dabei im diesjährigen Geschäftsbericht eine komplett neue Bildsprache ein, die die Dynamik des Hamburger Hafens gezielt in Szene setzt.
Digitaler Mehrwert
Für den Online-Bericht der HHLA wurden viele traditionelle Darstellungsformen auf den digitalen Prüfstand gestellt. So wird etwa die Materialitätsanalyse nicht wie sonst üblich als statische Koordinaten-Grafik, sondern interaktiv aufbereitet. Per Klick können sich Nutzer in die Koordinaten hineinzoomen oder die materiellen Themen nach Kategorien (Ökologie, Soziales, Wirtschaft) und ihrer Wesentlichkeit sortiert anzeigen lassen. Die einzelnen Themen sind dabei mit weiterführenden Informationen im Bericht verlinkt.
Auch bei der Darstellung des GRI-Index geht die HHLA neue Wege: Üblicherweise wird dieser in Berichten in Tabellenform dargestellt, wodurch viel Text (Indikatorenbezeichnungen, Kommentare etc.) in kaum lesbarer Schriftgröße in enge Spalten verpackt wird. Im Geschäftsbericht der HHLA wurde der GRI-Index dagegen webgerecht als Akkordeon gestaltet, wodurch der Text die gesamte Breite des Bildschirms ausschöpfen kann und darüber hinaus full-responsive ist.
Mehr Effizienz durch Multi-Channel-Publishing
Für die Generierung des PDFs nutzt der Hafenlogistikkonzern den Multi-Channel-Ansatz Online First von nexxar. Das Berichts-PDF (das gleichzeitig Basis des gedrucken Berichts ist) kann dadurch auf Knopfdruck jederzeit automatisch aus dem Online-Bericht generiert und formatiert werden. Das Layout des PDFs erfolgt automatisch anhand zuvor definierter Formatvorgaben und richtet sich weitgehend nach den Print-Vorgaben der HHLA. So wird der Inhalt im PDF beispielsweise standardmäßig zweispaltig, in Blocksatz und mit Silbentrennung dargestellt. Spezielle Elemente, wie Zitateboxen oder Grafiken, werden für das PDF spezifisch gestyled und positioniert und für interaktive Lösungen im Online-Bericht (z.B. die Materialitätsanalyse) werden statische Alternativen definiert.
Ein Vorteil dieses Ansatzes: Inhaltliche Änderungen, die vom Projektteam im Content-Management-System (CMS) vorgenommen werden, können jederzeit per Klick auch im PDF synchronisiert werden. Während der Zusammenarbeit werden zudem auch andere Möglichkeiten des Report Managers von nexxar ausgeschöpft: Ein Großteil der aufgabenorientierten Kommunikation erfolgt z.B. über das integrierte Ticket-System und für den Austausch von Dateien wird das integrierte File Transfer System genutzt.
Case Study auf der DIRK-Konferenz
Wer mehr über die Publikationsstrategie, die Hintergründe und Prozesse erfahren möchte, hat dazu am 24. Mai 2016 im Rahmen der DIRK-Konferenz die Möglichkeit. Unter dem Titel „Online First“ stellen wir das Projekt um 16:15 Uhr als Case Study vor.