Das Center for Corporate Reporting und das Center for Research in Financial Communication haben auch in diesem Jahr die Entwicklung der digitalen Berichterstattung in Deutschland und der Schweiz untersucht. Die Studie umfasst die 50 größten börsennotierten Konzerne aus beiden Längern (nach Marktkapitalisierung) und bietet einen guten Überblick über den Status quo der Online-Berichterstattung. Für unser lab haben wir die wichtigsten Ergebnisse zusammengefasst.
Unternehmen nutzen Online-Berichte vielfältig
Die Studie zeigt, dass Unternehmen bei Online-Berichten immer experimentierfreudiger werden und die Formatvielfalt zunimmt. Hierbei weisen Online-Berichte vielfache neue Ausgestaltungsmöglichkeiten auf. Unternehmen die Online-Berichte anbieten nutzen diese Möglichkeiten. Vor allem in der Schweiz werden digitale Features wie interaktive Grafiken, Feedbackoptionen als auch Suchfunktionen gerne genutzt. Auch Videos sind mittlerweile fester Bestandteil von Online-Berichten. PDFs bieten hingegen naturgemäß einen geringeren Gestaltungsspielraum.
Anzahl der Online-Geschäftsberichte steigt
Die Anzahl der Online-Geschäftsberichte bei den untersuchten Schweizer Unternehmen stieg von 38% im Jahr 2014 auf 57% im Jahr 2018. Auch in Deutschland stieg der prozentuelle Anteil von 46% (2014) auf 54% (2018). Darüber hinaus zeigt die Studie auch, dass nicht alle Emittenten noch ein Bestellformular für den Printbericht anbieten – Geschäftsberichte werden generell weniger gedruckt. In der Schweiz, so laut Studie, können gedruckte Exemplare sogar nur auf explizite Anfrage bestellt werden. Dieses Ergebnis deckt sich mit unserer jüngsten Langzeit-Studie zur Auflagenentwicklung.
Online-Berichte als Microsite
Die Autoren der Studie zeigen auf, dass sich Online-Berichte meist auf eigenen Microsites finden. In den befragten Schweizer Unternehmen waren 70% der Online-Geschäftsberichte auf Microsites auffindbar. In den Deutschen waren es sogar 81%. Dieses Ergebnis verwundert nicht, immerhin gibt es neben der Erhaltung des Berichtscharakters oder der Abgrenzbarkeit von der Corporate Website auch technische Gründe, die für die Veröffentlichung als Microsite sprechen. Die wichtigsten Argumente für Online-Berichte als Microsites haben wir in unserem lab zusammengefasst.
Interaktive Grafiken liegen im Trend
Die Studie führt ebenfalls an, dass interaktive Grafiken im Trend liegen. In 43% der Online-Berichte der untersuchten Schweizer Unternehmen werden diese genutzt. In deutschen Unternehmen sind sogar in 45% der Online-Berichte interaktive Grafiken enthalten. Unternehmen nutzen hierbei die Vorteile interaktiver Darstellungsformen bei Online-Berichten, um komplexe Sachverhalte zu erklären. Die Autoren sehen hierin eine Chance für die Optimierung des Lesernutzens. Hierbei wird in der Untersuchung der Onlinebericht 2018 von BASF als Best-Practice angeführt, in dem mittels einer interaktiven Darstellung wesentliche Wertschöpfungselemente überzeugend dargestellt werden:
Responsivität in Online-Berichten als selbstverständlich
Ein Großteil aller Online-Berichte ist bereits responsiv. Responsivität zeigt sich bei 96 % der Online-Berichte der befragten deutschen Unternehmen. Bei den befragten Schweizer Unternehmen weisen sogar 100 % der Online-Berichte ein Responsive Design auf. Immer mehr Unternehmen reagieren somit auf die zunehmende mobile Nutzung von Geschäftsberichten.
Online-Berichte werden besser
Auch zeigt sich, dass Online-Berichte besser werden: HTML-Funktionalitäten wie etwa interaktive Grafiken, Feedback-Optionen sowie Suchfunktionen werden vor allem in Schweizer Berichten zahlreicher eingesetzt. Auch in deutschen Unternehmen werden in Online-Geschäftsberichten Interaktive Grafiken (81%), Feedback-Funktionen (70%) und Suchfunktionen (69%) stark genutzt.
Chart Generator wird immer stärker genutzt
Auch der Einsatz eines Chart Generators steigt im Zeitverlauf. In deutschen Unternehmen stieg die Zahl von nur 9% im Jahr 2014 auf 46% im Jahr 2018. In Schweizer Unternehmen ist die Entwicklung ähnlich. Hier waren es im Jahr 2016 noch 24%, während 2018 bereits 37% verzeichnet werden konnten. Es lässt sich also ein Aufwärtstrend feststellen.