Der gedruckte Geschäftsbericht galt lange Zeit als „Visitenkarte“ und wichtiges „Give-away“ von Unternehmen. Nach einer aktuellen Studie von nexxar und der Wirtschaftsuniversität Wien (WU) hat er diesen Stellenwert jedoch inzwischen klar verloren. Während die DAX30-Unternehmen im Jahr 2009 durchschnittlich noch 30.842 Berichte druckten, sind es im Jahr 2019 nur noch 1.856 Exemplare. Das entspricht einem Auflagen-Rückgang von 94 Prozent. Der Trend in Deutschland, Österreich und der Schweiz geht hin zur digitalen Berichterstattung. Mehr als die Hälfte der börsennotierten Konzerne wollen den Geschäftsbericht künftig nur noch online veröffentlichen.
Zum dritten Mal in Folge (2009, 2014, 2019) wurden im Rahmen der Studie die größten börsennotierten Konzerne aus dem deutschsprachigen Raum zu wichtigen Entwicklungen in der Unternehmensberichterstattung befragt. Im Jahr 2019 wurde die Studie von nexxar in Kooperation mit der Wirtschaftsuniversität Wien (WU) durchgeführt. 2019 beteiligten sich insgesamt 60 Berichtsverantwortliche von Unternehmen aus den deutschen Indizes DAX, MDAX, TecDAX, dem österreichischen ATX sowie dem Schweizer SMI an der Online-Befragung (CAWI). Bei einer Grundgesamtheit von N=141 Unternehmen lag die Rücklaufquote lag bei 42,55%.
Die Ergebnisse unserer Studie zeigen vor allem vier Trends, die wir im Folgenden zusammenfassen. Den vollständigen, 15-seitigen Ergebnisbericht erhalten Sie kostenlos auf Anfrage per Mail: office@nexxar.com
1. Abkehr vom gedruckten Bericht
Der gedruckte Geschäftsbericht hat seinen in der Vergangenheit hohen Stellenwert als „Give-away“ und „Visitenkarte“ des Unternehmens inzwischen klar verloren. Börsennotierte Unternehmen im deutschsprachigen Raum sind in den letzten zehn Jahren vom Druck ihrer Berichte abgekehrt. Dies zeigt sich im erdrutschartigen Einbruch der Druckauflagen: Während die DAX30-Unternehmen im Jahr 2009 durchschnittlich noch 30.842 Berichte druckten, sind es im Jahr 2019 nur noch 1.856 Exemplare. Das entspricht einem Auflagen-Rückgang von 94,0 %. Auch im MDAX (-86,0 %) sowie im TecDAX (-81,0 %) fallen die Tendenzen ähnlich aus. Ein Gegentrend ist indes nicht absehbar: 62,0 % der Befragten gehen davon aus, dass die Auflage ihrer Geschäftsberichte in den nächsten fünf Jahren stark sinken wird.

2. Digital als Leitkanal
Statt auf Papier erreichen Unternehmen ihre Stakeholder heute dort, wo auch die Leser sind: nämlich im Internet. Anders als ihre gedruckten Pendants erreichen Online-Berichte nach wie vor Tausende von Nutzern. Die Studie zeigt in diesem Kontext den eindeutigen Trend hin zu digitalen Berichtsformaten. Dem PDF, dem Reporting-Standard XBRL sowie Online-Geschäftsberichten werden – jetzt und in Zukunft – die größte Bedeutung zugesprochen. Rund 59% der Befragten gehen sogar davon aus, dass Berichte künftig ausschließlich digital bereitgestellt werden. Noch vor fünf Jahren konnten sich das lediglich rund 34% der befragten Unternehmen vorstellen.

3. Paradoxie der Berichtskommunikation
Obwohl Berichte immer digitaler werden, sind sie nur selten konsequent digital gedacht. Das zeigt sich u.a. auch in der fehlenden aktiven Berichtskommunikation – dem sogenannten „Push Reporting“. Paradoxerweise investieren Unternehmen von der Projektplanung über die Redaktion bis hin zur Gestaltung große Summen und viele Arbeitsstunden in ihre Berichte, vernachlässigen aber – anders als bei jedem anderen Kommunikationsprodukt – die Verbreitung der Inhalte nach Veröffentlichung. Für die meisten Befragten scheint die Arbeit mit der Publikation beendet zu sein. Nur 36,8 % der Befragten kommunizieren auch Monate danach aktive ihrer Berichtsinhalte.
4. XBRL kommt – mitunter unvorbereitet
Den Ergebnissen der Befragung zufolge wächst kein Berichtsformat in der Bedeutung so stark wie XBRL. Kein Wunder: Ab dem Berichtsjahr 2020 sind immerhin die meisten der befragten Unternehmen dazu verpflichtet, Teile ihres Berichts (insbesondere die Financial Statements) im neuen Format aufzubereiten. Von langer Hand vorbereitet ist diese Entwicklung allerdings längst nicht in jedem Konzern: Summiert rund 35% der Konzerne haben sich entweder noch nicht ausreichend mit dem Thema beschäftigt, oder konnten mit dem Begriff XBRL nichts anfangen.
Den vollständigen, 15-seitigen Ergebnisbericht erhalten Sie kostenlos auf Anfrage per Mail: office@nexxar.com